Bewegung oder Ruhe – den Mitgliedern des Spastikervereins Mannheim und Teilnehmenden ihres Samstagstreffs stehen seit dem Herbst neue attraktive Möglichkeiten der Beschäftigung und Entspannung zur Verfügung.
Rund 200 Mitglieder zählt der Verein, der 1964 als Initiative von Eltern behinderter Kinder gegründet wurde mit dem Ziel, eine geeignete Betreuung zu schaffen, bei der Integration behinderter Menschen zu helfen und Barrieren abzubauen.
Neben der Hilfe, Unterstützung und Beratung der Menschen mit Behinderung, deren Eltern und Angehörige in Belangen jeglicher Art, bietet der Verein zahlreiche Freizeitaktivitäten für Menschen mit Behinderung an. Ehrenamtlich engagierte Menschen machen eine 1:1-Betreuung möglich, ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Vereins.
Schon seit 1982 findet wöchentlich der Samstagstreff statt, bei dem sich körper- und schwerstmehrfachbehinderte und nichtbehinderte Menschen zu gemeinsamen Unternehmungen treffen. Gemeinsam Spaß zu haben steht hier an oberster Stelle. Die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden stehen dabei im Vordergrund. Die Aktivitäten sind genauso vielfältig wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ihre Wünsche: Ausflüge machen, Basteln, Feste feiern, Gespräche führen, Kaffeetrinken, Kino-Besuche, Singen, Spaziergänge, in die Stadt gehen, Tanzen und Theaterspielen. Darüber hinaus bietet der Verein in den Sommerferien verschiedene Ferienangebote, und das Vereinsgebäude Kohlerhaus wird seit einigen Jahren auch von der kooperierenden Werkgemeinschaft Martinshof genutzt, die dort eine Tagesförderstätte für junge Menschen mit Behinderung, die nicht werkstattfähig sind, unterhält.
Da das Haus mittlerweile an sechs Tagen in der Woche intensiv genutzt wird, entstand bei den Gruppen der Wunsch nach weiteren Aktionsmöglichkeiten im Haus und auf dem Gelände: Ein Snoezelen-Raum und ein Rollstuhl-Bodentrampolin sollten es werden. Die Realisierung wurde dank einer Spende der Dietmar Hopp Stiftung in Höhe von 28.500 Euro möglich, die am 1. Oktober offiziell übergeben wurde.
Bereits 2014 hatte die Stiftung im 4.000 m² großen Außenbereich eine Rollstuhlschaukel und einen Spielparcours gefördert, dank zahlreicher weiterer Spenden konnte das Angebot in den letzten Jahren um ein Rollstuhlfahrrad, Hochbeete, einen Duftpfad und mehr erweitert werden.
Das Rollstuhltrampolin kann grundsätzlich mit allen Arten von Rollstühlen, d.h. auch mit schweren Elektrorollstühlen genutzt werden. Es ist mit einer zusätzlichen kleinen Rampe versehen, um die Auffahrt zu erleichtern. Mindestens eine, aber besser zwei weitere Personen kommen mit dem Rollifahrer auf das Trampolin, um die Sicherheit zu gewährleisten. Zunächst heißt es: Absprachen treffen, wie stark gehüpft werden kann und dann kann der Spaß beginnen!
Anlässlich der Spendenübergabe im Kohlerhaus zeigte sich Ralf Möllmer, Leiter des Samstagstreffs, begeistert von den neuen Angeboten: „Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Samstagstreffs sorgt das neue Trampolin immer wieder für Begeisterung, wenn wir uns draußen im Freien aufhalten. Und zum Entspannen lädt der tolle neue Snoezelen-Raum ein, der sehr gerne und oft genutzt wird. Hier kann man richtig schön zur Ruhe kommen! Wir danken der Dietmar Hopp Stiftung sehr herzlich für die großzügige Spende!“
Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung erwiderte: „Sehr gerne haben wir Ihren Verein dabei unterstützt, weitere Aktionsmöglichkeiten in und um das Kohlerhaus zu schaffen. Für alle ist nun etwas dabei. Und die Neuheiten bringen nicht nur Spaß und Entspannung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Inklusion: Das Trampolin bietet Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit, etwas zu erleben, was bislang für sie nicht so einfach möglich war. Sie haben nun die gleiche Erlebnismöglichkeit wie Menschen ohne Behinderung.“