Mitte Juli wurde der neue Kunstrasenplatz des VfL Heiligkreuzsteinach offiziell eingeweiht – ein ganz besonderer Platz, der in Deutschland seinesgleichen sucht.
Als klar war, dass der 20 Jahre alte Kunstrasenplatz saniert werden musste, haben sich die Verantwortlichen des Mehrspartenvereins für einen Belag entschieden, der fast ausschließlich aus recyceltem Material oder aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird, quasi den Kunstrasen der Zukunft: Er ist nahezu CO2-neutral und kann auch eines Tages wieder für einen neuen Kunstrasen verwendet werden.
Im Vorfeld der Sanierungsmaßnahme haben die Spieler selbst die in Frage kommenden Beläge getestet, die Entscheidung fiel auf das Projekt „Aus Alt mach Neu“, das wissenschaftlich vom Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme an der Universität Stuttgart begleitet wurde. Der VfL Heiligkreuzsteinach ist der erste Verein ein Deutschland, der über einen derart vorbildlichen Platz in Bezug auf Klima- und Umweltschutz verfügt. Entsprechend stolz zeigten sich die Verantwortlichen um den VfL-Vorsitzenden Karl-Heinz Erhard, aber auch Vertreter von Gemeinde und Land, die das Projekt ebenso wie die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt haben.
„Dieses Projekt vereint wichtige Ziele unserer Stiftung“, erklärte Sport-Referent Henrik Westerberg anlässlich der offiziellen Einweihung: „Der Platz ist nach der Sanierung wieder bespielbar und sichert ein umfangreiches Sportprogramm für die zahlreichen Kinder und Jugendlichen im Verein. Darüber hinaus leistet der Verein einen großen Beitrag zum Klimaschutz, daher haben wir die Maßnahme gern mit einer Spende in Höhe von 70.000 Euro unterstützt.“
Die Dietmar Hopp Stiftung verfolgt bereits seit einigen Jahren die Entwicklungen innovativer und ökologischer Lösungen, um die Belastung der Umwelt durch Mikroplastik zu verringern. 2021 wurde beispielsweise mit ihrer Unterstützung beim SV Neunkirchen ein Kunstrasenplatz eingeweiht, der beim Füllmaterial auf geschredderte Olivenkerne setzt. Als Abfallprodukt der Speiseölindustrie müssen sie nicht extra hergestellt werden und können problemlos entsorgt werden, da es sich um ein natürliches Produkt handelt. Der VfR Frankenthal hat als einer der ersten Vereine in Deutschland ebenfalls auf ein Kunstrasensystem gesetzt, dessen Belag weitgehend klimaneutral produziert und mit gemahlenen Olivenkernen gefüllt wird. Auch dieses Projekt hat die Stiftung gefördert. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass Vereine und ihre Mitglieder nachhaltiges Handeln in ihrem Sportbetrieb verankern“, unterstreicht Henrik Westerberg.
In Heiligkreuzsteinach haben neben der Spende der Dietmar Hopp Stiftung Förderungen des Landesumweltministeriums sowie des Landes aus dem „Innovationspaket Sportstätten“ dafür gesorgt, dass das 286.000 Euro-Projekt realisiert werden konnte. Die restlichen Kosten haben die Gemeinde und der Verein übernommen.