„Ein guter Ort, um alt zu werden“

Einst war es ein in die Jahre gekommenes Hotel, nun ist es ein Zuhause zum Altwerden: Am 30. Juni hat der Caritasverband Worms sein neues Haus St. Georg in Worms-Pfeddersheim eingeweiht. In zwei Wohngemeinschaften finden hier 24 Menschen mit Demenz Ruhe und Geborgenheit sowie Teilhabe und Selbstbestimmung. 15 Mieterinnen und Mieter sind bereits eingezogen.

Bei der Einweihungsfeier bedankte sich Caritasdirektor Lars Diemer, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands Worms, bei allen Baubeteiligten sowie Partnerinnen und Unterstützern in Politik und Gesellschaft für das konstruktive Miteinander, den Austausch und die Kreativität, die zur Umsetzung eines solchen Großprojekts nötig seien. Sein besonderer Dank galt den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, seinem Vorgänger im Amt als Impulsgeber für die neuen Wohngemeinschaften sowie der Dietmar Hopp Stiftung, die den Bau des Hauses St. Georg mit 300.000 Euro unterstützt hat.

Die Demenz-WGs verfügen über Bewohnerzimmer, die individuell gestaltet werden können, Küchen, die zum therapeutischen Kochen genutzt werden können, sowie einen Gemeinschaftsraum. Bei der Gestaltung der Innenausstattung wurde viel Wert auf das Zusammenspiel von Behaglichkeit und Funktionalität gelegt. Das umzäunte Außengelände soll unter anderem mit Rasenflächen, Hochbeeten und einem Klangspiel ausgestattet werden. „Die Dietmar Hopp Stiftung hat einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass wir unsere Vision in die Realität umsetzen konnten. Ihre Unterstützung hat es ermöglicht, die notwendigen Ressourcen und Materialien zu beschaffen“, erklärte Lars Diemer. Der Bau sei „mit viel Geschmack und Details, die Gedanken und Herzblut erkennen lassen“, fertiggestellt worden, bestätigte Uta Mielisch, Referentin der Dietmar Hopp Stiftung. Es sei etwas Bedeutsames entstanden und das gemeinschaftliche Leben könne nun beginnen.

Das Angebot im Haus St. Georg ist zwischen der häuslichen Pflege und der vollstationären Versorgung einzuordnen und ermöglicht es, Angebote gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten. Fragen nach Gewohnheiten, Interessen und Vorlieben der Bewohnerinnen und Bewohner. Herauszufinden, was ihr Leben vor der Erkrankung ausgemacht hat, spielt dabei eine zentrale Rolle. Die besondere Wohn- und Betreuungssituation bietet die Möglichkeit, Menschen bei größtmöglicher Freiheit und Selbstbestimmung die Sicherheit zu geben, die sie aufgrund ihrer demenziellen Erkrankung brauchen.

„Wir als Caritas wollen bei den Menschen bleiben, gerade in schwierigen Lebenssituationen“, betonte der Caritasdirektor. „Wir wollen den Menschen helfen, wo wir können.“ Für Menschen mit Demenz sei es wichtig, einen Ort des Zusammenseins, der Geborgenheit, der Sicherheit und des Wohlfühlens zu haben. „Ich glaube, das Haus St. Georg ist ein guter Ort, um alt zu werden“, so Diemer.

Katja Zamzow, Leiterin der Geschäftsmanagementprozesse im Fachbereich Altenhilfe des Caritasverbands Worms stellte den zahlreichen Gästen die Konzeption des Hauses vor. „Wir werden alles daransetzen, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen“, sagte sie. Oberbürgermeister Adolf Kessel bezeichnete die Einweihung als „einen Meilenstein in der Betreuung und Unterstützung demenziell erkrankter Menschen in unserer Stadt“ und Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick betonte, die ambulante Wohngemeinschaft sei eine Wohnform der Zukunft.