„Erdbeerkuchen“, „Erdbeereis“, „Erdbeerjoghurt“ – die Senioren, die sich im Nostalgiecafé der Christlichen Sozialstation Bad Dürkheim eingefunden haben, beteiligen sich rege an Fragen zum Thema des Tages: Erdbeeren.
„Beim Nostalgiecafé geht es nicht nur um Kaffee und Kuchen, sondern es gibt jedes Mal ein Thema, das die kognitiven Fähigkeiten ansprechen soll“, macht Melanie Sonderschäfer deutlich. Sie ist Validationsbeauftragte und leitet, unterstützt von Ehrenamtlichen, das Nostalgiecafé. Gemeinsam mit Geschäftsführer Sören Vitic und Pfarrerin Jasmin Brake als Vertreterin des Vorstands führte sie am 19. Mai Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung, durch das neue Gebäude und erläuterte das Konzept der Sozialstation mit ihren vielfältigen Angeboten.
Im Nostalgiecafé treffen sich demenzkranke Senioren einmal in der Woche. Neben dem geselligen Beisammensein stehen der Erhalt und die Förderung von kognitiven und motorischen Fähigkeiten im Mittelpunkt. „Durch den Besuch hier verbessert sich der Zustand der Gäste deutlich, wenn sie nach Hause gehen, sind sie viel ruhiger und ausgeglichener, davon profitieren auch die Familien“, erklärt Melanie Sonderschäfer.
Bei ihrer Tätigkeit kommt ihr ihre Validationsausbildung zugute, die genau wie das Nostalgiecafé von der Dietmar Hopp Stiftung gefördert wird. Die examinierte Altenpflegerin hat bereits die Ausbildung zur Validationsgruppenleiterin und -einzelanwenderin abgeschlossen und befindet sich zur Zeit in der Ausbildung zur so genannten Teacherin. Von der Methode, die einen wertschätzenden Umgang mit Demenzkranken und besondere Kommunikationstechniken umfasst, ist sie begeistert: „Bei der Validation geht es um darum, mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, positiv zu kommunizieren, auch wenn die Worte nicht mehr funktionieren. Wir bringen ihnen Verständnis entgegen und nehmen sie so an, wie sie sind.“
Die Validationsmethode ist zentraler Bestandteil der Arbeit in der Christlichen Sozialstation, und sowohl die haupt- als auch die ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind entsprechend geschult. „Dadurch, dass Frau Sonderschäfer auch wiederkehrende Schulungen für Kolleginnen und Kollegen durchführt, können wir die Validation in unseren Einrichtungen nachhaltig umsetzen“, betont Geschäftsführer Vitic. Ihm liegt am Herzen, dass die Angebote, die unter dem Dach der Sozialstation gemacht werden, gut vernetzt sind: In dem neuen Gebäude, das Ende 2021 bezogen wurde, befinden sich die ambulante häusliche Pflege, die Tagespflege, das Nostalgiecafé und der ambulante Hospizdienst, außerdem sind Räume an die Gemeindeschwesterplus und den Pflegestützpunkt vermietet. „Die Christliche Sozialstation ist ein Kompetenzzentrum für Senioren und schwer kranke Menschen“, fasst er zusammen.
Die Dietmar Hopp Stiftung fördert das Nostalgiecafé in dem multifunktionalen Neubau und die Validationsausbildung mit 40.000 Euro. „Im Nostalgiecafé werden mit der Methode der Validation Seniorinnen und Senioren mit großer Empathie betreut und begleitet und bekommen in einer Wohlfühlatmosphäre ein Stück Lebensqualität zurück. Deshalb haben wir das Projekt gern unterstützt“, sagte Meike Leupold bei ihrem Besuch, bei dem sie ein Förderschild überreichte, das künftig die Einrichtung schmücken soll.
