Hilfe für Patienten mit Fehlbildungen von Gefäßen

Die Dietmar Hopp Stiftung hat dem Interdisziplinären Zentrum für Gefäßanomalien (IZGA) am Universitätsklinikum Mannheim die Anschaffung eines neuen Ultraschallgeräts im Wert von rund 50.000 Euro ermöglicht.

Das hochmoderne Gerät ist im Interdisziplinären Gefäßzentrum (IGZ) am Universitätsklinikum untergebracht, in dem die ambulante Versorgung von Patientinnen und Patienten mit angeborenen, selten erworbenen, Fehlbildungen von Gefäßen erfolgt.

Das interdisziplinäre Zentrum für Gefäßanomalien wurde vor zehn Jahren in Mannheim gegründet und hat sich inzwischen zur nationalen und internationalen Anlaufstelle entwickelt. Angeborene Gefäßanomalien sind sehr seltene, jedoch oft schwerwiegende Erkrankungen, die meist sehr junge Patientinnen und Patienten betreffen, in allen Körperregionen auftreten können und mit zahlreichen Symptomen assoziiert sind. Ihnen liegt eine komplexe Entwicklungsstörung von Gewebe, Gliedmaßen und Gefäßen zugrunde. Die Patientinnen und Patienten leiden unter Schmerzen, Schwellungen, Hautveränderungen, Geschwulsten, Entzündungen oder Thromboembolien, aber auch schwere Blutungen bis hin zu einer lebensgefährdenden Herzinsuffizienz sind möglich.

„Mit der großzügigen Unterstützung stärkt die Dietmar Hopp Stiftung das Bewusstsein für eine sehr seltene Erkrankung, um die es sich bei Gefäßanomalien handelt“, erklärt Prof. Dr. med. Maliha Sadick, Leiterin des IZGA. Das moderne Ultraschallgerät bietet eine hochauflösende Bildgebung mit einer Vielzahl an Tools, u.a. die Microvascular Imaging Technologie mit Integration von Glazing Flow und Pixel Flow Messung sowie die Farbdopplerquantifizierung der Gewebeperfusion.  Die Ultraschall-Bildgebung zeichnet sich dadurch aus, dass sie strahlungsfrei, schnell und kostengünstig ist und wird in der Diagnostik, bei der Behandlung und zur Nachsorge gleichermaßen angewendet.

Von der Erkrankung betroffen sind sowohl Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche, als auch Erwachsene. „Da rund 45 Prozent unserer Patientinnen und Patienten Kinder sind, ist die schonende Untersuchung mittels Ultraschalls besonders wichtig“, so Prof. Sadick.

Derzeit existieren in Deutschland lediglich drei Zentren für Gefäßanomalien, die von Interventionellen Radiologen geleitet werden. Der Versorgungsbedarf ist groß und erfordert die Zusammenarbeit von Spezialisten mehrerer Fachrichtungen. Die Patienten haben in vielen Fällen bereits eine lange Leidensgeschichte mit zahlreichen Arztbesuchen und fehlgeschlagenen Behandlungen hinter sich, bis sie in Mannheim bei Prof. Sadick vorstellig werden. Das neue Ultraschallgerät ermöglicht es dem Team des IZGA, für die Patientinnen und Patienten wieder neue Lebensqualität zu schaffen und zu erhalten.