Seit Herbst 2023 bietet ein Neubau in der Schwetzinger Schützenstraße acht Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause, das im Mai auch offiziell eingeweiht wurde. Der gemeinnützige Verein habito e. V. hat das integrative Gemeinschaftswohnprojekt realisiert, um erwachsenen jungen Menschen aus dem Verein PRO DOWN ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Auf rund 520 Quadratmetern befinden sich in dem barrierefreien Gebäude vier Zwei-Zimmer-Appartements, ein gemeinsames Wohnzimmer und eine Gemeinschaftsküche sowie weitere Räume, die von Initiativen und Vereinen genutzt werden könnten. Zwei Männer und sechs Frauen leben seit Oktober in dem Neubau. Tagsüber gehen sie ihren jeweiligen Berufen nach und engagieren sich in ihrer Freizeit zum Beispiel musikalisch oder in verschiedenen Sportvereinen. Ein gemeinsames Abendessen, das zusammen zubereitet wird, hat sich seit dem Einzug schnell etabliert.
Das Gebäude ermöglicht den acht jungen Menschen ein bezahlbares, barrierefreies und selbstbestimmtes Wohnen. Nicht nur das verleiht dem inklusiven Wohnprojekt einen Leuchtturmcharakter, der über Schwetzingen hinaus strahlt: Die gemeinsame Nutzung von Räumen soll dem generationenübergreifenden Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung sowie der Nachbarschaftsarbeit dienen. Erste Initiativen und Vereine haben schon Interesse an der Nutzung des Gemeinschaftsraums bekundet. „Unser Ziel ist es, Brücken zwischen den Menschen zu bauen und eine lebendige, unterstützende Gemeinschaft zu fördern“, kommentierte Heiko Zillich vom projektdurchführenden Verein habito e.V., der auch das mehrfach ausgezeichnete Mehrgenerationenhaus in Heidelberg betreibt.
Das Modellprojekt für gemeinschaftliches Wohnen und gesellschaftliche Teilhabe in Schwetzingen ist das Ergebnis eines enormen Engagements aller Beteiligten. Etwas über 50 Prozent der Bausumme von 2,6 Millionen Euro konnten allein durch Förderungen von Aktion Mensch, der Stiftung Wohnhilfe, ABB und der Kahane-Foundation sowie einer Spende der Dietmar Hopp Stiftung in Höhe von 500.000 Euro gestemmt werden. „Integration, Inklusion und Begegnungen zwischen den Generationen sind unserem Stifter wichtig und machen einen großen Teil unserer Förderungen im sozialen Bereich aus. Deshalb haben wir dieses außergewöhnliche Wohnprojekt gern unterstützt“, erklärte Carina Friedrich, Referentin Soziales bei der Dietmar Hopp Stiftung, die eine Plakette überreichte, die das Haus als „Lebensfreu(n)de Haus“ auszeichnet. Der Verein ProDown Heidelberg e. V., dessen Mitglieder unermüdlich und erfolgreich Spendenaktionen initiierten, hat den Bau ebenfalls maßgeblich unterstützt.