In Robern entsteht eine reAnimate-Anlage, die in doppelter Hinsicht herausragend ist: herausragend, weil der große Spielturm in Römer-Optik schon bei der Fahrt auf der L525 ins Auge sticht, wenn Robern noch verborgen im Tal liegt und herausragend, weil sich die Macher des Sportvereins an ein Projekt gewagt haben, das Skeptiker anfangs als utopisch bezeichneten. Mittlerweile aber ist der Begeisterungsfunke auf viele Vereinsmitglieder und die Vorstandschaft übergesprungen. Dass der SV Robern für das Projekt brennt, zeigte sich auch beim Spatenstich Ende Oktober.
Ziel der Verantwortlichen ist, mit der reAnimate-Anlage etwas für die Region und für alle Generationen zu tun und das dörfliche Leben wiederzubeleben. Denn reAnimate, das heißt so viel wie „wiederbeleben“, erklärte das Vorstandsteam, das sich seit 2017 mit solch einer Anlage für jedermann und einer klaren Zielsetzung beschäftigt hat. Man will die Freude an der Bewegung in der Gemeinschaft wecken, das ehrenamtliche Engagement fördern, Sport, Spiel, Spaß im Freien, insbesondere für die Jugend bieten und mit Bezug auf den Limes auch das Interesse an der regionalen Geschichte wecken. Letztlich wird auch die Attraktivität des ländlichen Raumes gefördert.
Letzteres war sicher auch der Grund, warum das Großprojekt in Robern, das immerhin mit rund 380.000 Euro veranschlagt ist, durch LEADER–Mittel in Höhe eines Zuschusses von 50 Prozent der Netto-Investitionssumme gefördert wird. Hinzu kommt Unterstützung von der Gemeinde Fahrenbach, der Stiftergemeinschaft Sparkasse Neckartal-Odenwald, einer Crowdfunding-Initiative mit der Volksbank Mosbach sowie von privaten Spendern. Die Dietmar Hopp Stiftung steuert 80.000 Euro bei.
„Natürlich wird auch das Konto des SV Robern durch den Bau dünner, doch wir haben lieber Bewegung auf der Anlage als festsitzendes Geld auf dem Konto“, erklärte Kassier Dennis Galm. Der zeigte sich genauso begeistert von dem Roberner Konzept wie der Minister für Ländlichen Raum Peter Hauk, der genau wie Marion Günther vom Landratsamt, Sabine Keller von der LEADER -Geschäftsstelle, Holger Galm vom Förderverein des SV Robern und Henrik Westerberg von der Dietmar Hopp Stiftung beim Spatenstich mit von der Partie war. Westerberg zeigte sich nicht nur vom Projekt, sondern auch von den Ausführenden begeistert. „Wir investieren ja auch nicht in Steine, sondern in motivierte Menschen“, so Westerberg.
Minister Peter Hauk sprach mit Blick auf die Baustelle hinter dem Roberner Sportheim von einem großartigen Projekt mit historischem Bezug, das ein Bewegungs- und Begegnungsangebot gleichzeitig ist. „An der Peripherie Roberns aufgebaut strahlt die reAnimate-Anlage auch gesellschaftlich ins Dorfleben“ so Peter Hauk. Marion Günther vom Landratsamt sprach von einem beispielhaften LEADER-Projekt, das alle Generationen anspricht. Spielgeräte für die ganz Kleinen, Klettertürme, Rutschen, Möglichkeiten zum Hangeln und Schwingen, Begegnungsmöglichkeiten und das Multifunktionsspielfeld, das für Fußballtraining oder für andere Ballsportarten genutzt werden kann. Alle Gäste waren sich darin einig, dass sich die detaillierten Planungen gelohnt haben.
„Ohne solch eine großzügige Förderung wären die besten Ideen nicht umzusetzen“, erklärte
Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann. Rückendeckung für die Roberner, die mit dem Projekt ihren SV auch ein Stück zukunftsfähiger machen wollen, gab`s auch von Ortsvorsteher Uwe Kohl. Er bezeichnete das Projekt als absolute Bereicherung für das Dorfleben, vor allem das Konzept des offenen Sportheimes trage viel zum Dialog der Ortsgemeinschaft bei. „Wir haben ja keine Gaststätte mehr und so trifft man sich halt im Sportheim um sich auszutauschen“, so Kohl mit dem Dank an die Vereinsmitglieder die dieses Angebot ermöglichen.