Soziale Teilhabe im Herzen der Stadt: Lebenshilfe Sinsheim weiht Wohnheim ein

27 Menschen mit Behinderung finden im Neubau des Wohnheims am Ilvesbach der Lebenshilfe Sinsheim ein Zuhause. Die ersten sind in den letzten Monaten bereits eingezogen, am 27. Juli fand die offizielle Eröffnung statt. Die Dietmar Hopp Stiftung hat das Sieben-Millionen-Euro-Projekt mit einer Spende in Höhe von 1,6 Millionen Euro unterstützt. Auch die Stiftung Wohnhilfe in Bonn hat das Projekt mit 200.000 Euro gefördert, womit ein guter Teil der Innenausstattung finanziert werden konnte.

„Wir sind sehr froh, dass wir unter anderem dank der Dietmar Hopp Stiftung das dringend benötigte Wohnheim für geistig- und mehrfachbehinderte Menschen in der Region Sinsheim verwirklichen konnten“, erklärt Roland Bauer, geschäftsführender Vorstand der Lebenshilfe. „Unser Ziel ist es, erwachsenen Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung Wohnangebote zu machen, in denen sie ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen und am gesellschaftlichen Leben bestmöglich teilhaben können“, so Bauer.

Mit dem neuen Wohnheim leistet die Lebenshilfe einen Beitrag, um eine Versorgungslücke in der Region zu schließen und Familien zu entlasten. Seit vielen Jahren bereits hätten Betroffene und ihre Angehörigen auf ein entsprechendes Angebot gewartet, betont Roland Bauer: „Die Angehörigen sorgen sich, wer sich um ihren Sohn oder ihre Tochter kümmert, wenn sie dazu alters- oder gesundheitsbedingt nicht mehr in der Lage sind.“

In Wohngruppen mit je sechs bis acht Plätzen finden Menschen mit Behinderung nun ein Zuhause und Betreuung in freundlicher und familiärer Atmosphäre. Hinzu kommen zwei Plätze für Kurzzeitbetreuung sowie eine Tagesstätte für zwölf Personen, die nur tagsüber auf Hilfe angewiesen sind. – Und das alles im Herzen von Sinsheim. Vom neuen Domizil sind es nur wenige Schritte bis zur Stadthalle oder der Bücherei, zum Schwimmbad und zur alla hopp!-Anlage.

„Im neuen Haus können die Menschen nach ihren eigenen Wünschen, Fähigkeiten und Vorstellungen leben und zum Beispiel durch Einkaufsmöglichkeiten, kulturelle Veranstaltungen, Restaurantbesuche oder Sportveranstaltungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben“, unterstreicht auch Ellen Barg, Vorsitzende des Verwaltungsrats der Lebenshilfe Sinsheim.

„Die vier Wohngruppen auf zwei Etagen umfassen barrierefreie Einzelzimmer mit Sanitärbereich und Gemeinschaftsräume mit integrierter Küche, hinzu kommen zwei Pflegebäder, ein Veranstaltungsraum im Erdgeschoss und ein schöner Garten“, erläutern die Architekten Martin und Franz Oszter vom Büro O2R. Das gesamte Gebäude ist energetisch auf sehr hohem Niveau und erfüllt die Kriterien eines KfW 40 Plus-Hauses.

Stiftungsleiterin Heike Bauer sagt zum Engagement der Dietmar Hopp Stiftung: „Die Lebenshilfe Sinsheim ist ein Träger mit sehr hoher Expertise und diese Form des Wohnens inmitten der Stadt bietet die größtmögliche soziale Teilhabe. Der Bedarf an solchen Wohnformen ist sehr hoch. Deshalb haben wir das Projekt gern unterstützt. Die außergewöhnlich hohe Spende unterstreicht die enge Verbundenheit unseres Stifters Dietmar Hopp mit seiner Heimatstadt.“

Auch die Sozialdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises, Silvia Kempf, freut sich, dass zusammen mit der Lebenshilfe „ein weiterer wichtiger Versorgungsbaustein in den Hilfen für Menschen mit Behinderung verwirklicht werden konnte, und es der Lebenshilfe gelungen ist, in diesen schwierigen Zeiten ein solch schönes Haus zu vollenden.“ Sie betont, dass darin auch Menschen Hilfe finden, die des Nachts Betreuung und Pflege in Form einer Nachtwache benötigen.

„Die Lebenshilfe Sinsheim e.V. bietet seit Jahrzehnten unter dem Motto ‚miteinander – füreinander‘ Angebote für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Teilhabe steht dabei stets im Mittelpunkt. Ich freue mich sehr, dass mit dem neuen Wohnheim ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht werden konnte. Die zentrale Lage macht das gelebte Miteinander in optimaler Weise möglich. Mir liegt die Einrichtung persönlich außerordentlich am Herzen. Den Menschen hier bin ich sehr verbunden“, erklärt Oberbürgermeister Jörg Albrecht und betont: „Einmal mehr sind wir in unserer Stadt unserem Ehrenbürger Dietmar Hopp und seiner Stiftung für die großzügige Unterstützung zu Dank verpflichtet.“