Ende April fiel im südpfälzischen Kirrweiler mit dem ersten Spatenstich der Startschuss für ein ganz besonderes Wohn- und Seniorenprojekt im Ortskern: Die Herta-Kuhn-Stiftung errichtet eine barrierefreie Wohn-Pflege-Gemeinschaft (WPG) für zehn unterstützungsbedürftige Menschen sowie Begegnungsformen für Jung und Alt. Die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt das Vorhaben mit 400.000 Euro.
Durch die Kombination aus generationenübergreifenden Wohn- und Begegnungsmöglichkeiten soll im Herzen von Kirrweiler eine neue Soziale Mitte entstehen.
Die Kirrweiler Bürgerin Herta Kuhn, die 2018 verstorben ist, hatte den Wunsch, Seniorinnen und Senioren der Gemeinde ein weitgehend selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Für die Verwirklichung dieses Wunsches hat sie einen Großteil ihres Vermögens zur Verfügung gestellt und unter anderem die Grundstücke gekauft, auf denen das Projekt entsteht.
Die Wohnanlage, die in den so genannten Herta-Kuhn-Höfen entsteht, umfasst sieben Wohnungen im Obergeschoss und eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft im Erdgeschoss. Die WPG bietet zehn Plätze für pflege- und unterstützungsbedürftige Menschen. Ein voraussichtlich fünfköpfiges Team soll sich hier künftig um die Alltagsbegleitung der Bewohnerinnen und Bewohner kümmern, Pflegekräfte werden zusätzlich nach Bedarf eingesetzt. Die Herta Kuhn Stiftung plant, die WPG mit Hilfe der Caritas selbst zu organisieren und auch bürgerschaftliches und nachbarschaftliches Engagement zu ermöglichen.
Bauträgerin des Projekts ist eine Bauherrengemeinschaft, die aus der gemeinnützigen Siedlungswerk Speyer GmbH (GSW) und der Herta Kuhn Stiftung besteht. Unterstützung bekommt der Bau der Wohnanlage auch vom Land Rheinland-Pfalz. Dessen Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Alexander Schweitzer, überzeugte sich beim Spatenstich von dem innovativen Ansatz, der in den Herta-Kuhn-Höfen umgesetzt wird.
Uta Mielisch, Referentin bei der Dietmar Hopp Stiftung, die gemeinsam mit Stiftungsleiterin Heike Bauer einen symbolischen Spendenscheck überreichte, betonte den Vorbildcharakter dieser neuen Wohn- und Pflegeform. „Wir unterstützen das Projekt gern, damit Menschen im Alter in ihrem Ort wohnen blieben und, auch im Austausch mit jüngeren Generationen, am sozialen Leben teilhaben können“, sagte sie.
Ein Quartiersbüro und ein barrierefreier Zugang zur gemeinsamen Nutzung des Pfarrgartens runden das Mehrgenerationenprojekt ab.