Stipendiaten der Roland Berger Stiftung auf den Spuren der Krebsforschung in Heidelberg

Eine beeindruckende und faktenreiche Vortragsreihe am NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen), ein Rundgang durch die Labore des „Heidelberg Institute for Stem Cell Technology“ (HI-STEM) und ein Besuch am KiTZ (Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg): Auf Vermittlung der Dietmar Hopp Stiftung konnten Stipendiaten der Roland Berger Stiftung Einblicke in medizinische und naturwissenschaftliche Berufe erhalten. Das Deutsche Schülerstipendium wird seit 2011 von der Dietmar Hopp Stiftung in der Metropolregion Rhein-Neckar gefördert.

Jugendliche, die später einmal Medizin oder benachbarte naturwissenschaftliche Disziplinen studieren möchten, nehmen im Rahmen des Schülerstipendiums am Else Kröner Fellowship teil. Sie trafen sich Ende März 2022 zu einem mehrtätigen Seminar mit Schwerpunkt Krebsforschung in Heidelberg, wo sie von Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung, und Dr. Jennifer Fischer, Referentin für Medizin, begrüßt wurden.

Am Beginn des Programms stand eine Vortragsreihe am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), die von Prof. Dr. Dirk Jäger, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg, eröffnet wurde. Dabei erfuhren die Fellows, wie am NCT Ärzte, Forscher und Patienten unter einem Dach zusammentreffen und so wissenschaftliche Arbeit unmittelbar in den klinischen Alltag integrieren. Konkretere Details dazu lieferten die anschließenden Vorträge etwa über Sport und Bewegung in der Onkologie, die Bedeutung von Ethik in der Onkologie, die Erläuterung von Tumorboards und klinischen Studien sowie ein Einblick in die Tätigkeit einer forschenden Ärztin in der Radioonkologie am Heidelberger Zentrum für Ionenstrahlentherapie (HIT).

Welche Rolle Stammzellen bei Krebserkrankungen spielen und welche Möglichkeiten sich durch die Forschung daran für Diagnose und Therapie ableiten lassen, lernten die Fellows in einem sehr eindrucksvollen und unterhaltsamen Vortrag von Prof. Dr. Andreas Trumpp, Leiter der Abteilung „Stammzellen und Krebs“ sowie Geschäftsführer des Stammzell-Instituts „HI-STEM“. Im Anschluss durften die Stipendiaten sogar einen Blick in die Labore des Instituts werfen und hatten die Gelegenheit, sich mit den dort beschäftigten Doktoranden und Mitarbeitern über den Laboralltag und die verschiedenen dorthin führenden Ausbildungs- und Studienwege auszutauschen.

Den Abschluss des Programms am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) bildete ein Besuch am Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) mit einem – quarantänebedingt – digitalen Vortrag von Prof. Dr. Stefan Pfister, Direktor „Präklinische Kinderonkologie“ am KiTZ sowie Abteilungsleiter Pädiatrische Neuroonkologie am DKFZ, und einem Einblick in INFORM (INdividualized Therapy FOr Relapsed Malignancies in Childhood) durch Dr. Mirjam Blattner-Johnson. Dabei handelt es sich um ein länderübergreifendes Genomsequenzierungsprogramm für Kinder mit Krebs in Europa, durch das sich neue Behandlungsmöglichkeiten erschließen. Wie eng hier Forschung und klinische Anwendung verknüpft sind, wurde im abschließenden digitalen Tumorboard noch einmal deutlich.

Neben den vielfältigen Eindrücken und dem wertvollen Wissen aus der Krebsforschung, die die Fellows aus diesen beiden Tagen mitnehmen durften, haben alle Stipendiaten eine weitere wichtige Erkenntnis gewonnen: Sie fühlen sich in ihrem Wunsch, Medizin oder ein medizinnahes Fach zu studieren, einmal mehr bestätigt, wie Fiza, Else Kröner Fellow aus Würzburg, bekräftigt: „Das Krebsforschungsseminar hat mir Einblicke in das Leben von Wissenschaftlern und Ärzten ermöglicht, die sich große Mühe geben, krebskranken Patienten eine personalisierte Behandlung zukommen zu lassen. Ihre Leidenschaft für ihren Beruf und ihre Empathie für sowohl die Patienten als auch für die Angehörigen haben mir gezeigt, dass man so lange an einem Problem arbeiten muss und kann, bis man eine Lösung gefunden hat. Das Seminar hat mich auch in meinem Wunsch bestärkt, Ärztin zu werden, um Menschen zu helfen, indem man für sie alles erdenklich Mögliche tut und dabei niemals aufgibt.“

Die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt unter anderem Projekte im Bereich der Krebsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg und ist Mitbegründerin von HI-STEM. Dr. Jennifer Fischer bedankt sich bei allen Vortragenden dafür, dass sie sich Zeit für die Stipendiaten genommen haben: "Das Engagement und die Begeisterung unserer Förderpartner für das eigene Fachgebiet inspirieren uns auch selbst immer wieder. Deshalb freuen wir uns, dass auch die angehenden Studierenden neben den zahlreichen hochinteressanten fachlichen Eindrücken daran teilhaben konnten. Herzlichen Dank dafür!“

 

www.rolandbergerstiftung.org