„Wohnen heißt zu Hause sein“: Lebenshilfe-Haus in Neustadt eingeweiht

Menschen mit Behinderung ein Leben im Quartier zu ermöglichen, ist ein wichtiges Anliegen der Lebenshilfe Neustadt/Weinstraße. Im Stadtteil Neustadt-Böbling haben Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiter, Spender und Stifter sowie Ehrengäste am 17. September ein Wohnhaus für 24 Menschen mit Behinderung inmitten von Wohnhäusern, Schulen und Kita offiziell eingeweiht.

Heinz Busch, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Neustadt, unterstrich, wie wichtig eine gute Infrastruktur für eine gelungene Inklusion ist. Als „Mittendrin und doch ruhig“ beschrieb er die Lage des neuen Wohnhauses am Harthäuserweg.

Das Haus sei ein „Meilenstein für die Lebenshilfe und die Stadt Neustadt“, gratulierte Oberbürgermeister Marc Weigel: „Es ist eine gute Nachricht für unsere Stadt, dass 24 Menschen mit Behinderung in diesem Haus ein gutes, ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen können.“

Die dreigeschossige Wohnanlage umfasst 24 Einzelzimmer mit eigenem Bad in vier barrierefreien, familienähnlichen Wohngemeinschaften mit jeweils einem gemeinsamen großzügigen Wohn-Essbereich. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner konnten bereits Ende Mai ihr neues Zuhause beziehen, darunter der 30jährige Michael Wirth, der betont: „Ich habe mich hier schon gut eingelebt“, während Mutter Anke Wirth gesteht, dass es immer noch ungewohnt sei, dass ihr Sohn ausgezogen ist.

Welche Bedeutung der Satz „Wohnen heißt zu Hause sein“ für Menschen mit Beeinträchtigung und ihre Familien hat, hob Barbara Jesse, Vorsitzende des Lebenshilfe-Landesverbandes hervor. Sie lobte die Bedeutung des Wohnprojekts für die Inklusion von Menschen mit Handicap: „Sie leisten hier einen wertvollen Beitrag zur Selbstbestimmung und zur gelichberechtigten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.“

Die Beeinträchtigungen der neuen Bewohnerinnen und Bewohner sind vielfältig: Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung, Menschen mit geistiger Behinderung, Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Ein Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner braucht viel Unterstützung und individuelle Betreuung im Alltag. Entsprechend wäre die Realisierung des Hauses ohne eine Vielzahl an Unterstützern nicht möglich gewesen.

Stellvertretend für zahlreiche Förderer gratulierte Meike Leupold, stellvertretende Leitung der Dietmar Hopp Stiftung, zur Einweihung des Gebäudes: „Wir wissen das große Engagement der Lebenshilfe Neustadt sehr zu schätzen und freuen uns daher sehr, dass der lang gehegte Wunsch dieses neuen Wohnhauses endlich Realität geworden ist.“ Dietmar Hopp Stiftung hat mit einer Spende in Höhe von 200.000 Euro dazu beigetragen, dass das Außengelände so gestaltet werden konnte, dass es den besonderen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner gerecht wird.