Zwei moderne OP-Mikroskop-Systeme für Universitäts-Augenklinik Heidelberg

Dreidimensionale Bildgebung in höchster Auflösung und integrierte Diagnosetechnik machen komplexe Augenoperationen noch präziser und sicherer. Zwei neue Highend-Geräte sind in der Augenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) im Einsatz.

Moderne Eingriffe der Augenchirurgie spielen sich auf Ebene einzelner Zellschichten z.B. an der Augenhornhaut ab – ihre Durchführung steht und fällt daher mit der Leistungsfähigkeit der verwendeten OP-Mikroskope. Zwei Highend-Geräte der Firma Carl Zeiss Meditec sind ab sofort in der Augenklinik des UKHD im Einsatz. Sie werden insbesondere für diffizile Eingriffe an der Netzhaut, Transplantationen der Augenhornhaut, Operationen beim Grünen Star sowie die exakte Ausrichtung spezieller Kunstlinsenimplantate verwendet und machen diese noch präziser und sicherer. Die Anschaffung der beiden OP-Systeme im Wert von 1,2 Millionen Euro wurde von der Dietmar Hopp Stiftung gefördert. Die offizielle Übergabe und Inbetriebnahme fand am 6. Dezember im Beisein von Isabel Hopp und weiteren Vertreterinnen der Stiftung, der Kaufmännischen Direktorin Katrin Erk, Professor Dr. Gerd Auffarth, Ärztlicher Direktor der Augenklinik sowie Vertretern der Firma Carl Zeiss Meditec statt.

„Die Chirurgie des Auges hat sich in allen Bereichen in eine Kombination aus feinster Mikrochirurgie und bildgebender Diagnostik entwickelt. Die bildgesteuerte Herangehensweise mit leistungsstarken Systemen ist dabei unverzichtbar", sagt Prof. Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor am UKHD. „Dank der großzügigen Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung kann das Team um Professor Auffarth auch weiterhin moderne Eingriffe anbieten und in innovativer Forschung weiterentwickeln."

„Ich freue mich, dass wir mit unserer Spende zu einer noch hochwertigeren medizinischen Versorgung am Universitätsklinikum Heidelberg beitragen können. Das OP-Mikroskop erlaubt eine verbesserte medizinische Versorgung, erhöht die Sicherheit der Patienten und erleichtert den Chirurgen die Arbeit. Deshalb haben wir diese Anschaffung gern unterstützt", erklärt Isabel Hopp.

„Die Dietmar Hopp Stiftung fördert seit vielen Jahren moderne Operationsausstattung in unseren Kliniken", sagt Katrin Erk. „Von diesem Fortschritt in der Medizintechnik profitieren Patienten, Mitarbeitende und auch Studierende. Dafür sind wir der Stiftung sehr dankbar."

Der Erfolg des Eingriffs hänge in der feinen Mikrochirurgie des Auges maßgeblich von einer optimalen intraoperativen Visualisierung ab, so Prof. Auffarth. „Moderne OP-Mikroskope eröffnen zudem neue Therapiemöglichkeiten: Beispielsweise werden in der Netzhautchirurgie Membranen im Bereich weniger Mikrometer bearbeitet, was vor wenigen Jahren noch nicht mit ausreichender Genauigkeit abgebildet werden konnte. Multifunktionale OP-Mikroskope sind die Zukunft der Augenchirurgie."

Dabei werde die Bezeichnung „OP-Mikroskop" den vielfältigen Funktionen dieser Geräte gar nicht gerecht, wie der Augenchirurg erklärt: „Die Multifunktions-Mikroskope vergrößern nicht einfach nur das Operationsfeld: Sie bieten integrierte Bildgebung während der OP, die den Blick durch das Mikroskop um dreidimensionale Echtzeitbilder z.B. von transparenten Strukturen des Auges erweitert. Außerdem ermöglichen sie die Einbindung von Bildgebungs- und Messdaten aus Voruntersuchungen direkt auf den Bildschirm des Operateurs." Das gestochen scharfe Mikroskopbild inklusive der weiteren Informationen erscheint auf einem 55 Zoll großen 3D-Monitor direkt vor dem Operierenden. Das bringt einen weiteren, nicht ganz unerheblichen Vorteil mit sich: Augenchirurginnen und -chirurgen operieren im Sitzen mit Blick geradeaus auf den Bildschirm und nicht wie bei konventionellen Geräten über das Mikroskop gebeugt. „Bei den zehn bis 20 Operationen, die wir täglich durchführen, ist das deutlich gesünder für den Rücken", so Auffarth.