
Kieferorthopädische Behandlungsplanung ohne Strahlenbelastung
Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg | ||
2016-2020 | 198.000 Euro |
Heidelberg | |
Universitätsklinikum Heidelberg | |
2016-2020 | |
198.000 Euro |
Einem interdisziplinären Forschungsteam ist es gelungen, ein MRT-Verfahren zu entwickeln, das erstmals eine strahlenfreie kieferorthopädische Behandlungsplanung erlaubt: In Deutschland bekommen etwa 50 Prozent aller Kinder und Jugendlichen eine Zahnspange, um Fehlstellungen der Zähne zu korrigieren. Im Rahmen der Behandlung werden in der Regel mehrere Röntgenbilder aufgenommen. Dies ist problematisch, da Kinder ein deutlich erhöhtes Strahlenrisiko aufweisen. Das von der Dietmar Hopp Stiftung unterstützte Forschungsvorhaben hat, basierend auf der Magnetresonanztherapie (MRT), eine strahlenfreie Alternative für die Kieferorthopädie entwickelt. Mit der speziellen MR-Technik können alle für die Behandlungsplanung relevanten anatomischen Strukturen mit hoher räumlicher Auflösung abgebildet werden. Aufgrund der kurzen Messzeit von lediglich sieben Minuten wurden die Untersuchungen in Studien sehr gut von den jungen Patienten toleriert. Das Verfahren bietet ohne Einbußen in der Genauigkeit die gleichen Informationen wie konventionelle Röntgenbilder. Darüber hinaus eignet sich die neu entwickelte Technik dazu, dreidimensionale Analysen durchzuführen, die für komplexe asymmetrische Fehlstellungen relevant sind.

AtR!Sk: Erste Anlaufstelle für Jugendliche bei Risikoverhalten und Selbstschädigung
Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg | ||
2014 - 2019 | 472.000 Euro |
Das Team der Heidelberger Spezialambulanz für Risikoverhalten und Selbstschädigung (AtR!Sk) berät und unterstützt Jugendliche und ihre Angehörigen. Riskantes und selbstschädigendes Verhalten kann im normalen Entwicklungsprozess des Jugendalters vorkommen, auch ohne mit schweren psychischen Problemen zusammenzuhängen. In vielen Fällen können Risikoverhaltensweisen jedoch auf den Beginn einer psychischen Erkrankung, wie zum Beispiel einer Borderline-Persönlichkeitsstörung oder schweren Depression hinweisen. Das ist dann mit einer immensen Belastung für die Jugendlichen und ihre Familien verbunden. Oft müssen Betroffene in Deutschland aber Monate auf einen Termin warten. Die Spezialambulanz ermöglicht daher über das Angebot einer offenen Sprechstunde eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung: In der Sprechstunde wird entschieden, ob es einer ausführlicheren diagnostischen Einschätzung bedarf, direkt ein Krisenangebot eingeleitet werden muss oder auch einfach altersgerechte oder nur geringfügig problematische Verhaltensweisen vorliegen. Die Dietmar Hopp Stiftung hat das Projekt unterstützt, um Ausbau und Verstetigung zu ermöglichen. – Mit Erfolg: Die Spezialambulanz wird mittlerweile von den Krankenkassen getragen und das Konzept findet international Nachahmer.


EOS Röntgensystem verbessert Diagnostik und Therapie
Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg | ||
2015-2018 | 760.000 Euro |
Das EOS-Röntgengerät im Heidelberger Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie verbessert Diagnostik, Therapieplanung und Verlaufskontrolle erheblich. Vor allem Patienten, die häufig geröntgt werden müssen und Kinder profitieren von der Anlage, da die Strahlenbelastung um 90% gegenüber herkömmlichen Röntgenverfahren reduziert ist. Mit dem Gerät sind Ganzkörperaufnahmen im Stehen in sehr kurzer Untersuchungszeit und eine dreidimensionale Darstellung von Knochen möglich. Durch diese Untersuchungen unter natürlicher Belastung können wirklichkeitsgetreue dreidimensionale Darstellungen von Oberflächen oder den Knochen rekonstruiert werden. Das erlaubt eine besonders präzise Operationsplanung.
In den ersten drei Jahren nach Inbetriebnahme wurden über 4.000 EOS-Aufnahmen der Wirbelsäule, des Beckens, der Hüfte und der Beine angefertigt. Außerdem haben die Ärzte Erkenntnisse gewonnen, für welche Patienten sich eine EOS-Aufnahme lohnt und für welche eher herkömmliche Röntgenverfahren in Frage kommen, wie z.B. bei sehr frisch operierten Patienten, die nicht ruhig stehen können. Wiederholungsaufnahmen und unnötige Aufnahmen können vermieden werden.

Erweiterung der Kinderklinik am UKHD
Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg | ||
2013-2018 | 12 Millionen Euro |
Von der Notfallversorgung über ambulante Sprechstunden bis hin zur stationären Versorgung und hochkomplexen Operationen: 2018 wurde der Erweiterungsbau der Kinderklinik am Universitätsklinikum Heidelberg eingeweiht, in dem alle Kinder und ihre Familien mit einem erweiterten Behandlungsspektrum unter einem Dach versorgt werden können. Nicht zuletzt durch die Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung ist ein integriertes Zentrum für konservative und operative Kindermedizin in modernen Räumen entstanden. Die Kinderchirurgie, die bis dahin in der Chirurgischen Klinik untergebracht war, konnte einziehen und die Kinderkardiologie erweitert werden. Außerdem erfahren Kinder mit komplexen angeborenen Fehlbildungen neue, richtungsweisende Perspektiven der interdisziplinären Betreuung: Alle erforderlichen Strukturen von der Pränataldiagnostik über die neonatologische Erstversorgung, die operative Therapie und die folgende intensiv-medizinische Betreuung sind auf kurzen Wegen miteinander verbunden, die Abläufe eng verzahnt. Kurze Wege und ein modernes Arbeitsumfeld verbessern die Versorgung der Patienten und ihrer Angehörigen.

Intensivtragen für kleine Patienten
Mannheim | Universitätsmedizin Mannheim | ||
2016 | 125.000 Euro |
Mit seinem ECMO-Zentrum auf der Intensivstation der Klinik für Neonatologie verfügt die Universitätsmedizin Mannheim über eine deutschlandweit anerkannte Fachabteilung für angeborene oder erworbene Lungenerkrankungen. Hierher kommen zum Beispiel Säuglinge, die nach der Geburt nicht richtig atmen. Etwas ältere Kinder können wegen Infektionen, Verbrennungen, Kreislauf- oder Lungenversagen oder auch nach einem Unfall in eine lebensbedrohliche Situation geraten, die eine rasche, intensivmedizinische Versorgung von Spezialisten erfordert. Für den Transport von Kindern und Säuglingen in ein Zentrum für Lungenversagen gelten spezielle Anforderungen. Mithilfe der Spende der Dietmar Hopp Stiftung wurde eine Intensivtrage für Kinder ab neun Monaten angeschafft, die ihre Versorgung auf dem Transportweg erheblich verbessert.
Bereits 2006 hat eine Spende der Dietmar Hopp Stiftung in Höhe von 63.000 Euro die Anschaffung einer ECMO-Kinder-Intensivtrage für Neugeborene und Kinder bis etwa 8 Monate ermöglicht. Sie ist mit mehreren Spezialgeräten zur künstlichen Beatmung ausgestattet. Mit den beiden Tragen können schwerkranke Kinder jeden Alters auf dem Weg in die Klinik im Hubschrauber oder im Flugzeug beatmet und exzellent versorgt werden.

Altern – aber bitte glücklich!
Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg | ||
2006 – 2016 | 2.881.410 Euro |
Bei einer stetig älter werdenden Bevölkerung wird es immer wichtiger, die letzte Lebensspanne möglichst aktiv und mit Lebensfreude genießen zu können. Mit Förderung durch die Dietmar Hopp Stiftung widmete sich eine Arbeitsgruppe um Prof. Peter Nawroth von der Inneren Medizin I am Universitätsklinikum Heidelberg der Aufgabe, Funktionsstörungen und Erkrankungen des Alterns zu verbessern. Im Fokus stand vor allem Diabetes mellitus Typ 2. Aufgrund der Forschungsergebnisse konnten Therapiemöglichkeiten und andere Maßnahmen entwickelt werden. Zum Beispiel wurde ein neues Verfahren etabliert, das Hoffnung auf die Heilung diabetischer Spätschäden gibt. Außerdem wurden unter anderem Auswirkungen von Stress auf die Diabetes-Erkrankung erkannt, Diabetes bedingte Lungenschäden untersucht und Grundlagen für Therapieansätze bei diabetischen Nervenschädigungen (Neuropathien) erforscht. Mit Hilfe der Dietmar Hopp Stiftung wurde in Heidelberg das größte europäische Forschungszentrum zu Erkrankungen im Alter etabliert.
Heidelberger Kinderherzzentrum
Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg | ||
2009-2013 | 3.000.000 Euro |
Kinder mit angeborenen Herzfehlern und anderen Herzerkrankungen werden seit über 50 Jahren am Universitätsklinikum Heidelberg betreut – bis 2013 an zwei getrennten Orten: In der Chirurgischen Klinik und in der Kinderklinik. Für die Eingriffe mussten die Kinder zwischen den Kliniken verlegt werden. Mithilfe der Spende der Dietmar Hopp Stiftung ist ein Kinderherzzentrum entstanden, in dem moderne Räumlichkeiten mit einer innovativen Ausstattung für die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern und schweren Herzerkrankungen zur Verfügung stehen. Unter anderem ein neuer Operationssaal und ein Herzkatheterlabor sorgen dafür, dass die kleinen Patienten noch besser versorgt werden können. Die Behandlung und Betreuung unter einem Dach bedeutet für die Kinder und ihre Angehörigen eine wesentliche Verbesserung des Klinikaufenthalts. Darüber hinaus profitieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von kürzeren Wegen und vereinfachten Arbeitsabläufen.
